Zwischen 1922 und 1932 baute Renault verschiedene Typen von Schienenbussen in kleinerer Stückzahl, insbesondere mit Dieselmotor. 1933 fand die Firma endlich das finale Design für ihre Schienenbusse und von der Bauart VH wurden 15 Stück als Prototypen entwickelt, gebaut und den damaligen französischen Eisenbahnen Alsace-Lorraine, P.O., PLM, Compagnie de l’Est und Chemins de fer de l’ÉTAT zur Erprobung überlassen Während dieser Probezeit konnten sich diese Bahngesellschaften von der Zuverlässigkeit des Renault VH überzeugen. Dies führte zur Auslieferung von 85 weiteren Schienenbussen im Zeitraum von 1934 bis 1935, die sich dann insgesamt wie folgt auf die verschiedenen französischen Bahngesellschaften aufteilten:
Alsace-Lorraine; Anzahl 10, Farbschema Granat Compagnie des chemins de fer secondaires du Nord-Est (CFSNE): Anzahl 4, Farbschema Granat Est: Anzahl 6, Farbschema Rot/Creme État: Anzahl 44, Farbschema Rubinrot/Grau Nord: Anzahl 2, Farbschema Dunkelgrün PLM: Anzahl 16, Farbschema Azurblau/Grau P.O. / P.O. – Midi: Anzahl 18, Farbschema Azurblau/Grau
Diese Farbschemata wechselten nach Übernahme durch die SNCF zu einem einheitlichen Rot/Grau bis letztendlich zum finalen Rot/Creme.
Viele dieser Schienenbusse wechselten in der Zeit bis 1938 zwischen den verschiedenen Bahngesellschaften hin- und her bis diese dann alle (ausgenommen die der CFSNE) 1938 in den Bestand der neugegründeten SNCF übergingen. Gesamtdienstzeit waren die Jahre 1933 bis 1970. Als Besonderheit verfügten die Fahrzeuge der CFSNE nicht über eine Kohleheizung zum Wärmen der Passagierkabine. Sie fuhren in regulären Service nur auf dem alten Schienennetz der CFSNE mit der Ausnahme der SNCF Strecke Gérardmer – Sarrebourg. Außerdienststellung des letzten Renault VH war hier 1971.
Technik
Die Renault VH besaßen am Anfang einen 27 Liter großen 12 Zylinder Dieselmotor vom Typ 12-A-130 mit 220 PS. Kraftübertragung erfolgte ohne Servounterstützung durch eine Kupplung auf ein Vierganggetriebe und danach mit einem Kardangelenk auf die beiden Achsen des Antriebsdrehgestelles. Als Besonderheit besaß der wassergekühlte Motor einen stromlinienförmigen Kühler auf dem vorderen Dach, dem der Wagen seinen Spitznamen „der Irokese“ verdankte. Ein Entwurf mit zwei Motoren wurde auf Grund von Synchronisierungsschwierigkeiten verworfen. Führerstand 1 befand sich im vorderen Ende des VH zusammen mit dem großen Motor, Führerstand 2 zusammen mit dem Gepäckabteil im hinteren Ende des VH. Sitzplatzkapazitäten lagen, je nach Kundenspezifikation, zwischen 47 und 70 Sitzplätzen. Zuglänge schwankte zwischen 20,4 bis zu 21,04 m. Auf jeder Seite gab es 2 Türen deren Ausführungen wiederum abhängig von den Wünschen der Auftraggeber war. Höchstgeschwindigkeit waren 100 km/h. Leergewicht lag bei durchschnittlichen 27,4 Tonnen.
Bis auf 9 VHs überlebten alle Einheiten die Wirren des II. Weltkriegs, was vor allem dem Umstand der Treibstoffverknappung während des Krieges zu verdanken war und das die SNCF diese Schienenbusse daraufhin sicher abstellen konnte. Nach der erneuten Inbetriebnahme der VH wurde diese zwischen 1945 und 1950 umfangreich modernisiert. Insbesondere wurden neue Kupplungen, Kontrolleinheiten, Motoren des Typs 517 mit 300 PS sowie verbesserte Heizungssysteme und neue Frontlichter eingebaut bevor die Fahrzeuge ihren Dienst wieder aufnahmen. Die Kohleheizung wurde durch ein, nicht minder gefährliches Heizungssystem per Abgaswärme deren Rohre durch den Passagierbereich führten, ersetzt. Später wurde dieses Heizungssystem durch eine Warmwasserheizung, basierend auf dem Kühlwasserkreislauf des großen 12 Zylinders, ersetzt.
Nummerierung
Eingestellt wurden die VH Einheiten anfangs mit den Buchstaben ZZ gefolgt von dem speziellen Codes der jeweiligen Bahngesellschaft. Nach Übernahme durch die SNCF änderte sich das System auf ZZR (R=Renault) und einer vierstelligen Nummernfolge. Nach 1949 wurde die Bezeichnung „ZZR“ durch „X“ ersetzt, die Nummern blieben unverändert.
Fahreigenschaften sind sehr gut. Traktion auch, aber da keine weiteren Wagen angehängt werden auch nicht von Belang. Die auf meiner Anlage vorhandene, leichte Steigung bewältigt er problemlos. Ausführung ist der VH X-2114 ex-PLM Lyon-Vaise in der Farbe Rubinrot / Perlgrau. Modell ist Digital mit 19 Funktionen. Sound ist gut. Decoder ist ein ESU-Loksound Micro v4.
danke für deinen Bericht und auch die Informationen zum Modell. Das für die damalige Zeit sicher futuristische Design ist schon toll. Schade, dass solche schöne Triebwagen nicht mehr im Einsatz sind.