neben den schönen REE Modellen , die Du, Volker, uns da gezeigt hast, gibt (gab) es auch noch schöne Wagen von MAKETTE. Ich weiß gar nicht genau, wie es um die Firma aus Mittelfranken derzeit bestellt ist, auf jeden Fall gab es im Januar eine Aussicht auf Neuheiten im Laufe des Jahres (Eintrag auf der Homepage). Ist ja schon mal was Positives.
Hier ein paar Bilder vom 2-achsigen Kokswagen (Best.-Nr. 4788), dem ich eine kleine Alterungskur verpasst hatte:
Seitenansichten
Und Draufsicht
Bin mit meinem Werk ganz zufrieden, aber Luft nach oben ist ja immer. Z.B. habe ich den Innenbereich gar nicht mit gealtert, weil ich die Wagen ja ursprünglich befüllen wollte. Allerdings sind diese auch innen schön mit Streben, etc. nachgebildet und ich finde einen Leerzug nachzubilden hat auch was. Insofern könnte ich oben am Wagenrand und innen schon noch etwas "nachretuschieren"
Die Wagen sind auch (teilweise) noch erhältlich. Wenn ich es richtig gesehen habe, sogar bei MAKETTE direkt und auch im Netz bei diversen Händlern bzw. Auktionsplattformen. Mit Preisen so um die 25 Euro sind sie meiner Meinung nach auch preislich attraktiv. Die REE Kokswagen sind schon etwas besser detailliert, dafür ein bisschen teurer (wobei man sie bei Angeboten auch schon so für 30-32 Euro das Stück bekommt).
Trotzdem schade, dass bei MAKETTE vorerst wohl keine neuen Wagen nachkommen...
Sehr interessant! Davon höre ich allerdings zum ersten Mal.
Leider kann ich z.B. in Hinblick auf Deine Frage nichts dazu beitragen, also wie lange man einen solchen Service anbot.
Rein praktisch frage ich mich, wie das gehandhabt wurde. Konnte man mit dem Wagen von einem Ort an den nächsten fahren oder stand dieser fix irgendwo bereit und die Wagen wurden leer an den Wunschort verschoben? Im Falle des englischen Vorbilds scheinen diese ja fix an einem Ort gestanden zu haben. Gut, ähnliche Übernachtungsmöglichkeiten gibt es hier bei uns ja auch (im Erzgebirge z.B.). Nur scheint das Konzept der Belgier und Franzosen flexibler gewesen zu sein, nur glaube ich eigentlich nicht, dass man einfach so mit einem Güterwagen umherfahren konnte. Da denke ich, dass dieser fix irgendwo gestanden hat. Beim SNCB Wagen denke ich schon eher, dass man umher fahren konnte. Sind aber nur Vermutungen...
Ich finde auch, dass gerade der abgebildete ETAT Güterwagen und auch der belgische Reisezugwagen für die damalige Zeit normal bzw. sogar neu waren, aber nicht ausrangiert wirken.
Ja, stimmt die Wagen sind typisch für den Nord-Osten und den schweren Erzzügen. Das Buch habe ich übrigens auch hier... ist wirklich Klasse!
Richtig, das mit Kleinbahn hatte ich auch irgendwo gelesen letzthin, dass die Abverkauf machen, aber ich wusste gar nicht, dass die solche Wagen herausgebracht haben. Ja, warum eigentlich nicht, da hält man sich gerne mal fest
noch eine Frage: von welchem Hersteller sind die Erzwagen hinter der CFL Maschine?
Und eine Anmerkung: die 5-Lampige SNCB Nohab war relativ selten (glaube nur 8 Stück). Diese haben das Spitzenlicht wegen der Zulassung für das DB-Netz bekommen (müssen), wobei die Maschinen nur selten nach Deutschland gekommen sind (soweit ich weiß). Von dem Spitzenlicht gab es bei der Maschine auch mehrere Ausführungen, mal war es fest verblecht und mal wie bei einer Dampflok davor aufgesetzt... aber das nur am Rande.
Und weil ich gerade im Schwung bin... wie sind die Fahreigenschaften der NMJ Nohabs? Ziehen die was weg?
Erstmal Danke Bernhard und Holger für Euer Feedback.
Ja, das mit den Postkarten ist in der Tat eine interessante Sache und ja, da wurde scheinbar gut manipuliert. Besonders deutlich wird dies sicherlich bei Bild 23 wo - da hast Du Recht Volker - auch noch der Grenzpfosten hineinretuschiert wurde. Im Prinzip ist diese Karte ein kompletter Fake, sicherlich auch wie richtig interpretiert, um Gebietsansprüche oder dgl. zu legitimieren. Es gibt aber auch Karten französischem Ursprungs, wo eben jener Grenzpfosten ebenfalls zu sehen ist. Siehe hier: http://www.blamont.info/zoom.html?images...ere/carte72.jpg.
Interessant ist auch Perspektive von Bild 08. Ja, da wurde auch mit dem Motiv "gespielt". Mal hat das Haus links im Bild eine rein Französische Beschriftung, mal gar nichts (vermutlich rausretuschiert weil es nicht ins Bild gepasst hat, dass ein Haus auf deutschem Boden eine rein französische Beschriftung getragen hat oder aber es gab eine Übergangsphase, wo das Gebäude keine Beschriftung trug) und mal eine zweisprachige Beschriftung (z.B. auf dem von Dir, Bernhard, verlinktem Bild). Diese halte ich jedoch für authentisch, da diese auf mehreren Bildern zu sehen ist. Wahrscheinlich hat der Eigentümer diese so um 1900 ändern lassen oder die Nutzung des Gebäudes hat sich geändert. Überhaupt halte ich das in Bernhards Beitrag verlinkte Bild für nicht nachbearbeitet. Sonst hätte man wahrscheinlich auch die Fässer im Vordergrund entfernt . Was es wohl mit diesen für eine Bewandtnis hat?
Ja, was man alles so aus alten Postkarten herauslesen und entdecken kann... schon interessant finde ich, vor allem, wenn man genauer hinschaut
Schaut wirklich sehr gut aus Ich meine mal in einer französoschen Eisenbahnzeitschrift was ähnliches gelesen zu haben (oder war es in einer Italienischen, ich weiß es nicht mehr genau). Dort haben sie auch aus Restdosen etc. einen Wasserturm gebaut. War aber anders von der Form her.
Bevor ich mit der Geschichte über die Bahnhöfe im kleinen lothringischen Dorf Namens Avricourt beginne, bedarf es eines Blickes zurück ins Jahr 1871. Der Deutsch-Französische Krieg war beendet und im Frieden von Frankfurt wurden die deutschsprachigen bzw. überwiegend deutschsprachigen Gebiete des Elsaß und ein Teil Lothringes als „Reichsland Elsaß-Lothringen“ dem Deutschen Staatenbund angeschlossen. Die Gründe hierfür mögen vielfältig gewesen sein, Fakt ist jedoch, dass dies ein Zankapfel zwischen den beiden Nationen sein sollte, der im späteren Verlauf der Geschichte noch mehrmals eine weitere Rolle spielen sollte... Doch bleiben wir im Jahr 1871.
All diese Veränderungen im Leben der Menschen, hatten beträchtliche Auswirkung auf unseren Ort, Avricourt. Dieser war ursprünglich eine kleine Unterwegsstadion an der wichtigen Ligne 1 (Paris – Straßburg) die von der EST 1852 eröffnet und betrieben wurde. Dies änderte sich 1864 als die Strecke ins nordwestlich gelegene Dieuze fertiggestellt wurde und auch 1870, als die private ABC-Bahn die Strecke nach Cirey in Betrieb nahm (ABC = Avricourt – Blamont – Cirey, siehe auch Loco Revue 01/2021). Der kleine Ort hat sich also in diesen Jahren zu einem ganz ansehnlichen Knotenpunkt entwickelt.
Avricourt gehörte zum Kreis Sarrebourg und jener sollte laut Friedensvertrag vom 10. Mai 1871 komplett dem neu entstandenen Reichsland angeschlossen werden. Frankreich legte hierbei Protest ein, da dies nun gravierende Folgen für den Bahnbetrieb hatte. So war die erst kürzlich eröffnete ABC-Linie von der Grenzziehung betroffen und würde einen sinnvollen Betrieb so nicht möglich machen. Somit gab Deutschland die Gemeiden Igney (auf deren Gebiet die betroffene Linienführung der ABC-Linie lag) und den Bahnhofsbereich von Avricourt mitsamt dem südlich liegenden Ortsteil an Frankreich zurück. Avricourt wurde somit geteilt und wurde nun zum Grenzbahnhof, zumindest was Frankreich anging. Im Gegenzug musste Frankreich für den Bau eines Grenzbahnhofs auf Deutscher Seite aufkommen, da der ursprünglich vorgesehene Bahnhof (gemeint: Igney-Avricourt) bei Frankreich verblieb. Der 1875 eröffnete Bahnhof trug den Namen „Deutsch-Avricourt“ (ab 1915 „Elfringen“ und ab 1919 „Nouvel-Avricourt“) und es entstanden im Zuge dessen auch weitläufige Bw-Anlagen im neuen Teil des Ortes, mitsamt Eisenbahnersiedlung und evangelischer Kirche für siedlungswillige Bahner aus dem Altreich. Auch eine Verbindungskurve auf deutschem Gebiet von der Ligne 1 zur Nebenstrecke nach Dieuze (dt. Duss) wurde in späteren Jahren gebaut, um ein Kopfmachen im französischen Igney-Avricourt zu vermeiden. Sicherlich spielten hier auch strategische Gründe eine Rolle.
In der Praxis galt es noch ein weiteres Problem zu lösen. Das Deutsche Reich führte im Reichsland wie im übrigens Reichgebiet den Rechtsverkehr ein. Das war zu diesem Zeitpunkt (gemeint 1871) noch relativ unproblematisch, da es nur wenig zweigleisige Strecken gab. In Frankreich jedoch galt Linksverkehr. In den ersten Jahren wurde dies dadurch gelöst, dass die französischen Züge der EST bis nach Deutsch-Avricourt fuhren, dort jeder Aussteigen musste und der Zug den guten Kilometer leer zurück nach Igney-Avricourt fuhr. Nach den Grenzkontrollen mussten die Reisenden dann in einen Zug der EL (Reichseisenbahnen Elsaß-Lothringen) umsteigen und ihre Reise fortsetzen. In Avricourt werden die wenigsten ausgestiegen sein... Erst 1883 gab es den ersten durchgängigen Zug mit Lokwechsel, den Orient-Express. Wie dies in den folgenden Jahren gehandhabt wurde, ob es weitere durchgängige Züge gab und wo der Lokwechsel bei Güterzügen stattfand, dazu kann ich leider nichts sagen. Aber vielleicht weiß ja einer der Forennutzer mehr dazu und läßt es uns wissen. Richtig problematisch wurde es erst als „Elsaß-Lothringen“ nach Ende des 1. Weltkrieges wieder zurück an Frankreich ging. Es galt jetzt den Übergang von Rechts- auf Linksverkehr zu lösen, denn es wäre jetzt ein immenser Aufwand gewesen das inzwischen angewachsene Eisenbahnnetz wieder umzustellen. Die Lösung fand man dann in den sog. Überwerfungsbauwerken (franz.: saut de mouton – der Begriff kommt wahrscheinlich von saute-mouton, zu Deutsch: Bocksprung), die nachträglich an den zweispurigen Hauptstrecken eingebaut wurden. In unserem Fall an der Ligne 1 war dies im Jahre 1925 bei Imling, etwa 15km nord-östlich von Avricourt in Richtung Sarrebourg.
Dies ist als Hintergrundwissen für den nun anstehende Besuch des Bahnhofs wichtig, um den Kausalzusammenhang verstehen zu können. Ich selbst war jeweils im Mai 2011, 2012, 2014 und Ende Juli 2020 vor Ort und hatte natürlich auch desöfteren Aufnahmen der noch verbliebenen Bahnanlagen gemacht. Im folgenden möchte ich nun diese sehr kuriose Situation vorstellen bzw. das zeigen, was davon noch übrig ist. Der Bahnhof Igney-Avriocourt ist inzwischen nur noch ein Haltepunkt, während der große Bruder auf ehemals Deutscher Seite seit 1969 brach liegt.
Diese Aufteilung der einst einheitlichen Gemeinde Avricourt in zwei Teile wurde übrigens so beibehalten. Heute gehört Igney-Avricourt zum Departement „Meurthe-et-Moselle“ und Nouvel-Avricourt zum Departement „Moselle“.
Hier vorab ein paar Übersichten aus diversen Kartenwerken.
01 – Schematische Darstellung der Bahnhöfe Igney-Avricourt und Deutsch-Avricourt bzw. Nouvel-Avricourt. Die Entfernung der beiden Bahnhöfe zueinander beträgt in etwa 1,3km. Das Bild ist gedreht und ich habe zur besseren Orientierung einen Nordpfeil ergänzt. (Quelle: Wikipedia http://p6.storage.canalblog.com/65/49/34582/41982178.jpg, PD-alt-100, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=9385798 – Ergänzungen Beitragsverfasser)
04 – Nähere Betrachtung des Bahnhofsbereiches von Igney-Avricourt. Gut zu erkennen, die ehem. Straße, die den Bahnhofsbereich kreuzte aber jetzt durch eine Fussgängerbrücke und eine Straßenbrücke weiter östlich ersetzt wurde. Auch die Güteranlagen sind beträchtlich im Ausmaß. (Quelle: https://remonterletemps.ign.fr/telecharg...issions.4978240)
05 – Der Bahnhofsbereich von Nouvel-Avricourt (ehem. Deutsch-Avricourt) mitsamt Bw-Bereich. Auch gut ersichtlich, die Strecke nach Dieuze, die quasi über den Bahnhofsvorplatz verläuft. Der Bahnhof ist sozusagen ein Keilbahnhof, wobei die Strecke nach Dieuze vorher da war. Auch gut zu erkennen, die Siedlung die mit dem Bahnhof entstanden ist (auch oftmals als „Kolonie“ in diversen Quellen bezeichnet). (Quelle: https://remonterletemps.ign.fr/telecharg...issions.4978240)
06 – Kommen wir zu den Bildern...Igney-Avricourt um ca. 1900 – eine historische Postkarte von der es recht viele gibt (von beiden Bahnhöfen). Der Fotograf steht hier auf dem niveaugleichen Übergang vor den Zollgebäuden. Links sieht man ein Bahnbedienstetengebäude (wahrscheinlich Schrankenwärter), dahinter den Bahnhof. Mittig ist das Zollabfertigungsgebäude der Franzosen zu erkennen. (Quelle: Sammlung Beitragsverfasser)
07 – Eine Postkarte aus dem Netz. Der Fotograf steht an etwa gleicher Stelle nur 90° gegen den Uhrzeigersinn gedreht in Richtung französischem Teil des Ortes. (Blick gen Süden). Er düfte ziemlich genau auf der damaligen Grenze stehen. Im Hintergrund sind die für Frankreich charakteristischen Schiebegitter des Bahnüberganges zu erkennen. (Quelle: http://www.blamont.info/zoom.html?images...ere/carte02.jpg)
08 – Wieder in etwa die gleiche Position, nur um 180° gedreht in Richtung Deutschem Teil des Ortes (Blick gen Norden). Hier stehen beide Grenztrupps nebeneinander gemeinsam zum Bild aufgereiht. Links die Franzosen, mittig bzw. rechts die Deutschen. Die Zöllner scheinen in die Karte kopiert worden zu sein, da keinerlei Schattenwurf zu sehen ist. Die Plakette mit dem Adler des Reichslandes ist gut zu erkennen. (Quelle: Sammlung Beitragsverfasser)
09 – In etwa gleiche Position im Jahre 2011 mit Blick in Richtung Luneville / Nancy (Paris). Ich stehe auf der Fussgängerbrücke, die wahrscheinlich in den 1920er bzw. frühen 1930er Jahren errichtet wurde (auf den Luftaufnahmen von remonterletemps ist diese ja bereits ersichtlich). Das Stationsgebäude und auch das ehem. Schrankenwärterhaus sind noch gut zu erkennen, doch der Bahnübergang und die Zollabferigungsgebäude in mitten des Areals sind natürlich längst Geschichte, statt dessen laufen nun mittig die Durchgangsgleise. Der Individualverkahr läuft über die weiter östlich errichtete Brücke (im Prinzip hinter mir). Diese ist angeblich in den Nachkriegsjahren entstanden. Ganz sicher weiß ich es nicht, denn bei Remonterletemps ist diese 1935 auch schon verzeichnet. Im Hintergrund sind die weitläufigen Gleisanlagen noch gut ersichtlich, aber wohl schon länger nicht mehr in Betrieb.
10 – Stilleben mit Zugrichtungsanzeiger. Die Fussgängerbrücke ist gleichzeitig auch der Zugang zu den Gleisen.
11 – Hier die andere Richtung.
12 – Vergleichsbild aus dem Jahr 2020, mit dem Unterschied, dass ich diesmal auf der Straßenbrücke stehe. Wenig hat sich geändert. Nur die beiden äußeren Gleise sind noch weiter zugewachsen.
13 – Blick in die Gegenrichtung, in Richtung Sarrebourg / Straßburg von der Fussgängerbrücke aus (die Straßenbrücke erkennt man im Hintergrund). Das schöne Weichenstellwerk ist im August 2011 noch vorhanden, wenn auch nicht mehr in Betrieb.
14 – Selber Blickwinkel im Jahr 2014. Rechts ist die Trasse der ehemaligen ABC-Bahn noch ersichtlich. Linkerhand fuhren einst Züge nach Dieuze und weiter nach Bénestroff. Auch diese Verbindung ist Geschichte. Das Stellwerk ist inzwischen verschwunden. Es wurde 2013 abgerissen. Siehe hierzu: https://www.estrepublicain.fr/societe/20...aris-strasbourg
Zeit den Standort zu wechseln. Gehen wir ca.1,3km in nord-östliche Richtung. Hier befindet sich der Bahnhof „Deutsch-Avricourt“, seit 1919 „Nouvel-Avricourt“.
15 – Hier der monumentale Bau ca. im Jahr 1900. Die Karte ist auf 1905 gestempelt (wenn ich es richtig erkenne). Das Motiv ist relativ bekannt und wurde auf einigen Postkarten gedruckt. Leider war es mir nicht möglich den genauen Loktyp zu bestimmen. Die Lok ist meiner Meiung nach eine EL-Maschine. Zuerst dachte ich an eine S4 mit DeGlehn-Vorläufer aus der Lokschmiede Grafenstaden. Doch ich meine das mit der S4 passt nicht. Die Achsfolge ist eindeutig 2C oder 230 wie man in Frankreich sagen würde. Der Zug ist kein normaler Personenzug, sondern eher eine Prestigeverbindung. Ist es vielleicht sogar der Orient-Express, der gerade aus Paris ankommt und eine EL Maschine vorgespannt bekommen hat? Oder irre ich mich und wir sehen hier eine EST Type, die (noch) vorm Zug hängt. Vielleicht weiß ja hier jemand mehr und kann helfen... (Quelle: Sammlung Beitragsverfasser)
16 – Ich selbst war auf dieser Seite des Bahnhofs nur einmal im Jahr 2011. Hier die dazugehörige Ansicht.
17 – Als ich 2011 mich zum ersten Mal gen Avricourt aufmachte, wusste ich nicht, was mich erwartet. Ich hatte vorher kaum recherchiert, und wusste nicht, ob überhaupt noch was steht. Dann sah ich den Bahnhof bzw. das was noch davon noch vorhanden ist.... und ich war beeindruckt. Der Begriff „Lost.Place“ war damals noch nicht so geläufig wie heute, doch würde es das absolut treffen. Der Bahnhof steht auch nicht mehr zur Gänze. Im Jahre 1915 wurde ein Flügel (der Richtung Sarrebourg) bei einer Offensive der Franzosen stark beschädigt. Gut, sie hatten ihn bezahlt, da haben sie ihn eben auch wieder zerstört, möchte man sagen... Seitdem steht nur noch der Mittelbau und der Teil in Richtung Igney-Avricourt.
18 – Im Jahr 2020 war die Situation kaum verändert.
19 – Andere Perspektive.
20 – Zeitzeugnis
21 – Der Bahnhofsvorplatz im Jahr 2020. Im Prinzip stehe ich auf der Trasse nach Dieuze und blicke in Richtung Bw-Anlagen. Rechts der Bahnhof, links die Siedlung.
22 – Hier die Siedlung selbst, auch oftmals als „Kolonie“ in diversen Publikationen bezeichnet, mit Blick zur evangelischen Kirche.
23 – Mit dieser historischen Ansicht auf den Bahnhof „Deutsch-Avricourt“ möchte ich den Bildteil abschließen. Der Fotograf steht ziemlich genau auf der ehemaligen Grenze. Im Vordergrund ist die Bahnlinie nach Blamont und Cirey zu sehen (ABC-Linie), die ein wesentlicher Grund für die Bahnhofsituation war. Ebenso wie der Zug im Hintergrund, scheinen die Zöllner ins Bild kopiert. Zudem dürften dies auch ausschließlich Deutsche Zöllner sein, was eher ungewöhnlich ist, denn auf fast allen Karten mit Bezug zur Grenze sind Französische und Deutsche Zöllner vereint abgebildet. (Quelle: Sammlung Beitragsverfasser)
Ich hoffe, die kleine Zeitreise hat euch gefallen. Für Fragen, aber auch Kritik oder gar inhaltliche Verbesserungen, stehe ich gerne zur Verfügung.
Hier noch ein Linktip, falls jemand noch nicht genug hat. Die Seite 'info.blamont' hat eine umfangreiche digitale Sammlung an historischen Ansichtskarten. Hier gibt es insbesondere zur den Bahnhöfen bzw. zur Grenzsituation einiges an Karten zu sehen. Wer Lust hat, kann hier ausgiebig stöbern.
Absolut, da pflichte ich euch beiden bei. Das Thema der dt. Loks in Frankreich (& Belgien) ist ein absolut weitläufiges Thema, wobei hier das Augenmerk vor allem auf die sog. Waffenstillstandsloks gelegt wird und wurde.
Vor ca. 10 Jahren ist ja dazu das Standardwerk von Jean Buchmann und Jean-Marc Dupuy erschienen, zuerst auf Französisch "L´épopée des locomotives armistice - 1918", und vor ca. 2-3 Jahren bei VGB auch auf Deutsch verlegt wurde unter dem Titel "Der Aderlass". Falls ihr es nicht kennen solltet, dann lege ich euch das wärmstens ans Herz. Hier wird jede Baureihe beleuchtet, die den Weg über die andere Rheinseite angetreten hat bzw. antreten musste. Dazu gibt es auch geschichtliche Hintergrundinformationen. Sehr interessant geschrieben. Siehe hier: https://shop.vgbahn.info/vgbahn/shop/der+aderlass-_4649.html
Ein derartiges Werk in Bezug auf Belgien wäre mal interesssant, denn da gibt es noch Lücken (oder vielleicht kenne ich das Buch nur nicht).
Was weniger beleuchtet wurde bislang sind die Loks, die dt. Hersteller ganz regulär für französische Bahngesellschaften in deren Auftrag gefertigt und geliefert haben. Obige waren ja kriegesbedingte Abgaben.